Sven und Caro aus Rheine haben in den letzten Monaten ein Mammutprojekt gestemmt. Sie bauten in wenigen Monaten einen „nackten“ VW Crafter zu einem modernen Campervan um. Wie sie vorgegangen sind und welche Pläne beide für den weiteren Ausbau haben, erfährst du hier von ihnen persönlich – sie haben sich den Fragen von 1camper gestellt.
Fotos: crafter_couple@instagram
Die Personen hinter dem VW Crafter Ausbau
Caro und Sven, ihr baut aktuell einen VW Crafter zum Camper um. Wie seid ihr zu dem Projekt gekommen? Erfüllt ihr euch einen Kindheitstraum?
Sven: Anfänglich habe ich über einen T4 nachgedacht, da ich diesen nur zum provisorischen Schlafplatz umbauen und zum Transport meiner Modellflugzeuge nutzen wollte. Während ich mich über einen solchen Umbau informiert habe, kam die scherzhafte Idee etwas Größeres auszubauen.
Nachdem wir ein paar Nächte überlegt haben, wurde aus dem Hirngespinst schnell Ernst. Das Sammeln nach Anregungen und die Suche nach dem passenden Fahrzeug begannen.
Die Idee mit dem T4 kam mir Anfang Juni. Mitte Juni wurde der T4 zum Crafter/Sprinter. Es ging also eigentlich alles ziemlich schnell. Die Suche nach dem passenden Fahrzeug kostete uns viel Zeit, da die Gebrauchtfahrzeuge häufig in einem sehr schlechten Zustand sind. Unseren Crafter haben wir am 20.07.18 vom VW Händler aus Cloppenburg abgeholt: BJ 2011/ 2,5l TDI/ 89.000km/ 136PS /L2H2 (mittlerer Radstand).
Wieso ausgerechnet ein Crafter und nicht ein Sprinter oder gleichartige Kastenwagen?
Caro: Ob Crafter oder Sprinter – das war uns eigentlich egal. Die Marken VW und Mercedes kennen wir bereits von Privat- und Firmenzwecken und sind sehr zufrieden damit. Persönlich finden wir diese beiden Fahrzeuge einfach optisch am Schönsten.
Stellt euch doch mal unseren Lesern vor. Wo kommt ihr her und was macht ihr, wenn ihr nicht gerade am Crafter schraubt?
Caro: Wir sind beide im schönen Münsterland Zuhause. Ich bin 24 Jahre jung und arbeite als Zahntechnikerin. Sven ist fünf Jahre älter und arbeitet als Servicetechniker für Gasmotoren. Wir gehen recht aktiv unseren Freizeitaktivitäten nach. Sven liebt alles was mit Technik und Schrauben zu tun hat – insbesondere Modellflug und 3D Druck. Da passt der Crafter Ausbau natürlich wie die Faust aufs Auge.
Ich selbst bin sportlich, vor Allem im Bereich Jumping Fitness,aktiv – der perfekte Ausgleich für meine Back- und Kochleidenschaft 😉
Sven: Haustiere haben wir leider keine. Caro hätte gerne einen Hund, aber dafür fehlt einfach die Zeit. Ich fände ja so ein Alpaka ganz cool 😀
Ansonsten füttern wir in unserer freien Zeit natürlich noch unseren Instagram Account mit aktuellen Fotos vom Umbau. Schau doch mal vorbei, wenn du Lust hast: crafter_couple@instagram.
Vom VW Crafter zum Wohnmobil: der Innenausbau
Ihr habt es euch beim Umbau eures Crafters zum Camper definitiv nicht einfach gemacht. Wenn ich mir eure Innenraumverkleidung und den Vinyl-Boden ansehe, sieht das schon extrem professionell aus. Was war euch besonders wichtig beim Umbau? Beschreibt doch mal euren Innenausbau und wie ihr vorgegangen seid.
Sven: Besonders wichtig war uns ein großes Bett und Stauraum für die Modellflugzeuge. Natürlich sollte genug Wasser, Solar (autark stehen) und 12V/230V an Board sein. Glücklicherweise war bereits eine Standheizung in unserem Crafter eingebaut. Des Weiteren wollten wir die Fahrerkabine nicht vom Wohnraum abschotten, um mehr Platz zu gewinnen. Der Fahrersitz ist auf einer Drehkonsole montiert.
Caro: Angefangen haben wir mit einer DIN A3 Skizze, damit wir uns einen Überblick verschaffen konnten, wie groß die Küche etc. werden kann. Wir können auch nur empfehlen, bei so einem Umbauprojekt zwischenzeitlich mal zum TÜV zu gehen, um die Umbauideen absegnen zu lassen.
Den Innenausbau haben wir zu einem Großteil aus Multiplex Birke und Konstruktionsholz konzipiert.
Multiplex Birke: Küche, Sitzecke, Schränke, Zwischenwand
Konstruktionsholz: Bettkonstruktion, Unterbau des Bodens & Gestell der Hängeschränke
OSB (Grobspanplatten): Gesamter Boden
Das ganze Fahrzeug ist mit 19mm Armaflex gedämmt. Die Seiten- und Deckenverkleidung bestehen aus Holzpanelen mit Nut & Feder.
Steht euch eine Nasszelle zur Verfügung? Wie sieht eure Raumaufteilung aus?
Sven: Eine Nasszelle war für uns nicht nötig, da wir die meiste Zeit auf Campingplätzen stehen werden. Außerdem wäre dafür auch kein Platz mehr gewesen. 😉
Für die Wasser- und Energieversorgung haben wir folgende Komponenten eingebaut:
- 84L Frischwasser, 20L Abwasser
- 230Ah AGM Batterie
- 2000W Wechselrichter
- 200W Solaranlage
- Votronic Smartshunt (kontrolliert Ladung, Verbrauch und Flüssigkeitsstände der Tanks)
- 80 L Kompressorkühlschrank
- 2 Brenner Kochmulde mit Spüle
- 2,75 Kg Campingaz Flasche ( nur zum Kochen)
- 1x Aufstellseitenfenster
- 2x Dachluke
- Rückfahrkamera
- Porta Potti Chemietoilette für die kleine Notdurft
Wir haben den Laderaum des Crafters in eine Schlaf-, Sitz- und Kochecke unterteilt. Im hinteren Teil befindet sich eine feste Bettkonstruktion, da wir keine Lust haben, täglich das Bett auf- und wieder abzubauen.
Die Sitzecke mit Bank und Tisch beginnt unmittelbar hinter den Frontsitzen. Der Fahrersitz selbst ist elementarer Bestandteil des Raumkonzepts. Er ist drehbar und wird damit zu einem Sitzplatz. Den Kühlschrank haben wir in die Sitzbank integriert, um Platz zu sparen.
Neben der Schiebetür befindet sich die Küche mit Kochmulde und Spüle.
Gut durchdachtes Konzept! Da fühlt man sich ja rein vom Zuhören schon heimisch 🙂 Wie habt ihr denn euren Projekterfolg realisiert, wie seid ihr vorgegangen?
Sven: Nicht ganz so einfach, das in aller Kürze zusammenzufassen 😉 Aber starten wir mal einen Versuch:
- Originale Innenverkleidung und Boden ausgebaut
- Rost suchen, finden und beseitigen
- Dachluken & Seitenfenster eingebaut
- Dämmen
- Bodenplatte anpassen und verschrauben
- Hohlraumversiegelung
- Schutzschläuche für Elektrik
- Batterie eingebaut
- Solaranlage montiert/verklebt mit Sikaflex
- Lüftungsgitter Kühlschrank & Steckdose für Landanschluss
- Seitenwände & Decke verkleidet
- Wechselrichter eingebaut
- LED Spots montiert und angeschlossen
- Streichen der Wand- und Deckenverkleidung
- Wassertank, Pumpe, Ausgleichsgefäß & Gaskasten eingebaut
- Drehkonsole des Fahrersitzes nachgerüstet
- Boden am Einstieg der Schiebetür verlängert
- Vinylboden verlegt
- Konstruktion der Hängeschränke an der Karosserie verschraubt
- Zwischenwände eingebaut
- Restliche Elektrik angeschlossen
- Hängeschränke verkleidet
- Bettgestell eingebaut
- Kühlschrank, Sitzbank & Standheizungsausströmer verkleidet
- Klappen der Hängeschränke montiert und gestrichen
- Tisch angebracht
- Arbeitsplatte der Küche vorbereitet
- Küchensockel angefertigt und eingebaut
- Arbeitsplatte verschraubt und Küchengeräte eingesetzt
- Wasserleitungen verlegt
- Regal und Rückenlehne der Sitzbank eingebaut
- Gasinstallation durch Fachwerkstatt einbauen und prüfen lassen
- Votronic Smartshunt und Boardcomputer nachgerüstet
- Gewürzregal mit Küchenrollenhalter montiert
- Abtrennung zum Laderaum mit Rollo eingebaut
Isolierung, Licht und Strom
Habt ihr einen speziellen Tipp für die Kälteisolierung? Wie störend sind denn die Eigengeräusche im Crafter Kasten, ist eine Geräuschisolierung notwendig?
Caro: Nachdem wir die originale Verkleidung ausgebaut hatten, konnten wir den Diesel im Tank schwappen hören. Es wurde erst durch die Verlegung der Bodenplatte mit 19mm Armaflex besser.
Der Einbau von „Mobiliar“ hat den Geräuschpegel automatisch weiter reduziert. Mittlerweile ist eine entspannte Fahrt möglich.
Für unsere Zwecke reicht die Dämmung mit Armaflex, da wir nicht im Winter campen wollen. Wer allerdings vorhat, bei den kalten Temperaturen im Van zu schlafen, sollte mehr Aufmerksamkeit auf die Dämmung legen.
Ihr habt ja den ganz normalen Crafter Kastenwagen, d.h. es sind werksseitig keine Fenster zur Ladefläche verbaut. Wie sieht euer Belichtungs- und Belüftungskonzept aus? Wie viele Fenster musstet ihr nachträglich eingebaut?
Sven: In der Schiebetür war bereits ab Werk eine Fensterscheibe eingebaut, die wir nur mit Folie verdunkelt haben. Gegenüber der Schiebetür haben wir ein Dometic S4 Ausstellfenster mit Fliegengitter und Verdunkelungsrollo eingebaut.
Die „Schlafkabine“, sowie der Wohnbereich wurden von uns jeweils mit einer Dachluke ausgestattet. Wir haben den Ausschnitt an der Karosserie natürlich selbst mit einer Stichsäge (Metallsägeblatt) vorgenommen. Die Fenster und Luken sind mit Dekasyl eingesetzt.
Wie sieht eure Wärme- und Stromversorgung aus?
Sven: Als Wärmeversorgung haben wir eine Standheizung. Bei vorhandenem Landanschluss hilft ein Heizlüfter aus. Die Stromversorgung läuft autark über die 230Ah AGM Batterie mit der 200W Solaranlage. Bei Landanschluss schaltet der Wechselrichter auf Bypassbetrieb mit Ladegerät und versorgt um.
Woran arbeitet ihr gerade und was steht noch an Arbeit an?
Caro: Da wir unbedingt im Herbst noch unsere erste Fahrt nach Fehmarn machen wollten, haben wir den gesamten Sommer durchgearbeitet. Das hat ziemlich geschlaucht, somit erholen wir uns erst einmal und arbeiten nur die kleinen Punkte unserer Liste, wie Beleuchtung, Sitzpolster etc. ab.
Die letzten großen Umbauten werden wir erst im nächsten Frühjahr angehen.
Noch um- und auszubauen sind:
- Markise
- Tempomat
- Beleuchtung Laderaum
- Schubladen in der Küche
- Sitzpolster
- Gardinen
- Ladekantenschutz
- Verdunkelung Dachluken
- Vollfolierung des Crafters mit eigenem Design
- Räderwechsel auf BF Goodrich All Terrain Reifen
- Offroad-Schnorchel
Crafter Ausbau „behind the scences“
Das klingt ja ganz als ob ihr die Arbeiten weitestgehend selbst erledigt. Respekt. Gibt es eine Arbeitsteilung zwischen euch beiden? Für welche Umbaumaßnahmen musstet ihr auf externe Unterstützung zurückgreifen?
Sven: Die Gasinstallation haben wir aus Sicherheitsgründen komplett machen lassen, sonst haben wir alles selber umgebaut. Eine strikte Arbeitsteilung gibt es nicht wirklich, Ideen werden zusammen besprochen und umgesetzt. Unterstützt wurden wir beim Umbau oft von meinen Eltern.
Der Crafter ist nun kein kleines Fahrzeug. Wie löst ihr das mit dem Platz für den Umbau, steht euch eine Halle zur Verfügung?
Caro: Man kann es nicht anders sagen, aber wir hatten einfach Glück mit dem Wetter dieses Jahr, somit konnten wir alles draußen umbauen. Eine Halle hätte uns auch nicht zur Verfügung gestanden.
Was war euer bislang schwerstes Unterfangen beim Crafter Ausbau? Wie habt ihr es gelöst?
Caro: Wirklich schwer ist uns eigentlich nichts gefallen, da wir uns vorher gut über YouTube/Instagram informiert haben. Es kostet nur einiges an Überwindung Löcher in die Karosserie zu schneiden, aber das habe ich Sven überlassen 😀
Nervig oder Lästig sind die kleinen Arbeiten, wie Türen und Klappen einbauen, da es ja keine Standardteile sind. Es muss alles angefertigt bzw. angepasst werden.
Gibt es irgendwelche Besonderheiten beim Crafter, die man vor dem Ausbau so nicht erwartet? Was muss ich als Crafter Neuling unbedingt vor einem Ausbau wissen?
Sven: Der Crafter hat ohne richtige Pflege ein ziemliches Rostproblem. Deshalb sollte man vor dem Kauf alle Stellen abtasten. Von außen sieht es oft gut aus, aber z.B. unter den Verkleidungen kann man sein blaues Wunder erleben.
Die Schiebe-/Hecktüren sollten auch überprüft werden, da die Abflüsse oft dicht sind und das Wasser sich darin staut. Daher sind diese Stellen ziemlich anfällig für Rost.
Caro: Beim Crafter gibt es für einen Umbau eigentlich keine großen Besonderheiten. Man sollte sich aber im Klaren sein, das ein Umbau nicht mal eben so gemacht ist. Wir haben für den gesamten Umbau 4 Wochen Urlaub (von morgens bis abends), viele Wochenenden und Stunden neben der Arbeit geopfert.
Auch Fachwissen zur Elektrik sollte nicht fehlen, gerade wenn 230V im Spiel sind. Außerdem sind handwerkliches Geschick und eine gute Ausrüstung (Kreissäge, Stichsäge etc.) zwingend notwendig.
Reisen mit dem ausgebauten Crafter Campervan
Durch eure ganze Eigenleistung beim Umbau ist euch der Crafter sicherlich ans Herz gewachsen. Wie haben wir uns euer “Vanlife” vorzustellen? Wie lange seid ihr unterwegs pro Jahr? Plant ihr eine größere Fernreise?
Caro: Sven wird den Crafter auf jeden Fall für Modellflugtage nutzen. So war es ja ganz zu Anfang auch geplant. Des Weiteren wollen wir ab und zu längere Wochenenden am Meer verbringen. Als Reiseziel für unseren Sommerurlaub haben wir Italien, vor Allem Venedig, ins Auge gefasst. In weiterer Ferne steht auf jeden Fall ein Trip durch Skandinavien an.
Das Probeschlafen haben wir Ende Oktober auf Fehmarn absolviert. Es hat alles reibungslos funktioniert und war nach unseren Vorstellungen. Nur das Kochen auf einem kleinen Herd ist ein klein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber auch das klappt.
Der schönste Moment bisher war, als es draußen geregnet und gestürmt hat und wir ein wenig schaukelnd im Bett lagen. 😀
Sven: Langfristig planen wir, unseren Crafter ein wenig offroadmäßig auszurichten. Wir finden den Stil der Fernreisemobile einfach cool. Wer Lust hat, uns bei diesem Prozess zu begleiten, kann uns gerne auf Instagram folgen 🙂 Wir posten dort regelmäßig Updates.
Vielen Dank für die ausführliche Auskunft zu eurem Projekt. 1camper wünscht euch viele aufregende Erlebnisse in eurem VW Crafter Campervan.
Hallo Ihr Zwei,
wow hammer Umbau. Sehr viele kleine Details und alles mit liebe gemacht. Klasse.
Kann man euch persönlich via E-mail erreichen? Ich plane momentan selbst so einen Umbau und würde euch gerne ein paar Fragen zukommen lassen. Ginge das?
Vielen Dank vorab.
Raphael
Hi Raphael,
ich habe oben den Instagram Account verlinkt. Vielleicht sprichst du die beiden darüber mal an. Wenn du kein Insta hast, kann ich auch gerne deine Emailadresse an sie weiterleiten, wenn das für dich ok ist.
Viele Grüße
Clemens
Hallo Clemens,
vielen Dank für deine Antwort. Mich interessiert eigentlich nur was den der TÜV zu den ganzen Umbaumaßnahmen sagt. Innen und Fenster einbau.
Aber ja du kannst gerne meine Adresse weitergeben.
Danke!
Raphael
Hi Raphael, sorry, ich habe es etwas verpennt. Aber jetzt ist deine Mail weitergegeben 🙂
Hallo Raphael,
Danke für die Blumen?
Der Tüv achtet auf eine sichere Befestigung der Schränke etc, d.h. Es sollte nichts wackeln oder beim Bremsen in den Nacken fliegen?
Die Fenster/Dachluken sollten von einem bekannten Hersteller, wie fiamma oder Dometic sein, um Diskussionen von nicht vorhandenen ABE oder Teilegutachten aus dem Weg zu gehen.
Hoffe wir konnten dir erstmal weiterhelfen. Du kannst uns auch gerne über Instagram anschreiben, falls du noch weitere Fragen hast…in unserem E-Mail Postfach schauen wir leider zu selten nach?
Uns hat außerdem der Blick bei YouTube oder in div. Foren geholfen
Gruß
Caro und Sven
Hallo Ihr!
Was habt ihr für eine Frischwasserpumpe verbaut?
Gruß
Reinhold
Hi Reinhold, du kannst Caro und Sven am besten über Instagram kontaktieren 🙂 Account ist oben verlinkt. Grüße Clemens
Hallo ihr beiden,
Sehr schön geschrieben. Hatte mir damals für all diese Fragen die App „Autarkpiet“ runter geladen. Kann ich auch nur empfehlen. Wünsche euch alles gute. Lieben Gruß. Jens
Hallo aus Portugal!
Unsere Kinder möchten gerade einen Crafter ausbauen und deshalb bin ich auf eurer Seite gelandet. Dort habe ich etwas entdeckt, was mir Sorge bereitet und ich möchte euch unbedingt vor Schaden bewahren. Und: NEIN, ich bin kein „Internetschreiber“ wie so manche, ohne jede Ahnung, sondern baue seit 40 Jahren Reisemobile beruflich.
Alsi erstmal: das habt ihr toll gemacht!
Ein Fehler ist passiert beim Aufkleben der Solarzellen, und der ist gravierend!
Ihr habt es gut gemeint: die Zellen sollen halten, also besser beschweren mit ein paar Steinen! Und genau das ist grundverkehrt und sehr gefährlich!
Ich gehe mal davon aus, dass ihr sie Zellen mit Sikaflex aufgeklebt habt. Das geht nur und ausschließlich in der folgenden Reihenfolge: anschleifen, entstauben, mit Sika Primer vorbehandeln, 30 Minuten ablüften, Sika 252 in Zickzack-Raupen auftragen und die Zellen LOSE auflegen. Zwischen der Dachhaut und dem Solarfuss muss ein Spalt von 4 mm sein!
Die ganze Verantwortung hängt an dieser Klebenaht. Wir haben schon Fahrzeuge in der Werkstatt gehabt, wo Zellen heruntergerissen wurden, vom Fahrtwind. Möchtet ihr da im Fahrzeug dahinter sein?
Bitte seid so nett und prüft das sehr selbstkritisch! bei leichtesten Zweifeln: ABBAUEN, unbedingt abbauen! Diese Arbeit kann beim Schadenfall tausende Euros einsparen, denn ihr seid als „Selbstausbauer“ der „Hersteller“ und somit voll in der Haftung!
Hoffentlich kommt das so bei euch an, wie ich es gemeint habe!!
Wir haben auch schon Fehler gemacht in den Jahren! Ich möchte euch gerne vor Schaden bewahren!
Mit einem freundlichen Gruß aus Portugal, euer Jürgen
Sehr schöner und interessanter Bericht. Was muss man für so einen Umbau an Budget rechnen?