Wir haben es wieder getan! 2019 waren wir das erste Mal in Wales. Das Land hat uns damals mit seinen szenischen Straßen entlang von Heidekraut bewachsenen Hängen, mit seinen farbenfrohen Dörfern und urigen Pubs sowie natürlich den zahllosen Küstenstreifen am Atlantik restlos in seinen Bann gezogen. Die Entscheidung ist uns daher nicht schwer gefallen: wir wollten zurück nach Wales. Im Sommer 2023 sind wir mit unseren Wohnmobil, einem 6 Meter langen VW Grand California erneut für zwei Wochen in das Land gereist und haben für uns neue wie auch alte Gegenden ausgekundschaftet. Mit im Gepäck waren unsere zwei Hunde, die Continental Bulldoggen Klio und Delta.

Hinweis: Den gesamten Verlauf der Route einschließlich der von uns gewählten Campingplätze habe ich euch unten verlinkt.

Die Reise beginnt bei uns zu Hause in Schleswig-Holstein. Von dort sind es knapp 800 km zur Fähre nach Calais, die uns nach Dover bringt. Die Fähre ist und bleibt unser bevorzugtes Fortbewegungsmittel, um den Ärmelkanal zu überqueren. Der Checkin der Hunde ist einfacher, der Preis in der Regel deutlich günstiger als der Eurotunnel und man kann sich auf der Fähre die Beine vertreten.

Die erste Nach verbringen wir daher bei jeder UK Reise in Folkstone, nur wenige Autominuten von Dover entfernt. Der Campingplatz dort erlaubt eine späte Anreise und hat spezielle Ferry Pitches, die sich am Eingang des Platzes befinden. Dadurch werden die restlichen Camper nicht durch die ständigen An- und Abreise gestört.

By the way: wir sind Mitglied im Caravan and Motorhome Club. Dadurch kommen wir in den Genuss von attraktiven preislichen Vorteilen bei der Buchung der Club Sites und bei der Fähre über den Ärmelkanal (DFDS, Irish Ferries, P&O Ferries). Außerdem schätzen wir die Ausstattung und den Qualitätsstandard der Plätze.

Nun aber zurück zur Reise. Nach einer Nacht in Folkstone geht es am nächsten Tag direkt weiter nach Wales (yeah endlich!). Die Route führt uns westlich an London vorbei direkt in den Brecon Beacons Nationalpark. Brecon Beacons ist einer von drei walisischen Nationalparks. Er grenzt im Osten unmittelbar an England und erstreckt sich im Westen bis nach Swansea. Der perfekte Ort also, um seinen Walse Trip starten zu lassen. Hier übernachten wir auf zwei Campingplätzen, einer davon ohne Strom mit wunderbarem Blick auf die Berge des Parks.

Brecon Beacons Nationalpark

Der Brecon Beacons Nationalpark bietet viele Sehenswürdigkeiten, von Berghängen über Wasserfälle bis hin zu Steinbrüchen und Höhlen. Bekannt ist der Nationalpark unter anderem durch seine grün bewachsenen Berge, die aus der Ferne wie durch Wind geformte Dünen aussehen. Offiziell trägt der Nationalpark übrigens nur noch seinen walisischen Namen Bannau Brycheiniog.

Wir sind nicht so die Bergsteiger. Deswegen vermeiden wir zu viel Höhenmeter zu Fuß. Dennoch wollen wir natürlich das Panorama des Brecon Beacons genießen. Gut geeignet dafür ist beispielsweise der Blorenge Mountain mit nur rund 160 Höhenmetern. Ansonsten lädt auch noch der szenische Black Mountain Pass dazu ein, das Panorama des Brecon Beacons mit dem Auto zu erleben. Die Straße wurde bekannt aus der TV Serie Top Gear. Sie führt einmal von Norden nach Süden durch den Nationalpark und bietet grüne Hänge, gewundene Straßen und finstere Steinbrüche.

Der Blorenge Mountain bietet mit nur wenigen Höhenmetern ein schönes Panorama über den Brecon Beacons Nationalpark.

Wer Landschaften gerne mit dem Auto erkundet, sollte den Black Mountain Pass fahren. Die Straße führt im westlichen Teil des Nationalparks entlang der A4069 von Brynamman nach Llangadog.

Steinbruch am Black Mountain. Früher wurde hier Kalk abgebaut. Der Steinbruch bietet eine einzigartige Fotokulisse für abwechslungsreiche Portraits.

Wer mitten im Brecon Beacons campen möchten muss meistens auf Strom verzichten. Dafür erhält er viel Natur und eindrucksvolle Aussichten.

Für die romantische Stimmung beim campen darf das Lagerfeuer nicht fehlen.

Wir haben ausreichend Zeit mitgebracht und machen daher noch einen Abstecher aus dem Nationalpark raus ins nördlich gelegene Elan Valley. Wer sich von Staudämmen und Wasser Reservoirs begeistern lässt, sollte diese Gegend nicht auslassen.

Im Elan Valley bestaunen wir Staudämme und Wasser Reservoirs.

Pembrokeshire

Wir verlassen den Brecon Beacons Nationalpark und fahren nach Pembrokeshire. Dort lassen wir uns von der steilen Atlantikküste, kleinen Stränden und farbenfrohen Dörfern in den Bann ziehen. Auf dem Weg dorthin machen wir allerdings noch Halt beim Pembrey Beach. Der Strand liegt etwas westlich von Swansea und bietet bei Ebbe einen kilometerweiten Sandstrand. Hier findest man definitiv ein ruhiges Plätzchen für ein Picknick oder ein ausgiebiges Gassi mit den Hunden.

Pembrey Beach bezaubert mit weichem Sand und unendlicher Weite.

Am Pembrey Beach kommen auch die Hunde auf ihre Kosten.

Dobby’s Grave liegt bei Freshwater West und war für uns das erste Highlight in Pembrokeshire.

Immer einen Besuch wert ist in Pembrokeshire das Städchen Fishguard. Hiervon habe ich leider keine Fotos, dafür aber von dem nahegelegenen Ort Pwllgwaelod auf Dianas Island. Auch sehr bezaubernd ist das Dorf Trefin im Norden von Pembrokeshire.

Dafür ist Pembrokeshire bekannt: seine steilen Atlantikküste und urigen Buchten. Hier: Haverfordwest

Auch das kann Wales sein: buntes Heidekraut.

Nördlich von Fishguard findet ihr Pwllgwaelod Beach. Das kleine Dorf hat einen Pub direkt am Kopf der Bucht gelegen – traumhaft!

Für eine der besten Aussichten in Pembrokeshire laufen wir zum Foel Eryr in den Preseli Hills. Kaum zu glauben, dass aus dieser Gegend Steine nach Stonehenge gebracht wurden und dort den inneren Kreis der Kultstätte, die sogenannten Bluestones, bilden.

An Pembrokeshire kann man sich nicht satt sehen. Dennoch wird es für uns Zeit aufzubrechen und das nächste Highlight in Angriff zu nehmen: Snowdonia. Der Snowdonia Nationalpark beherbergt den höchsten Berg Wales, Mount Snowden, und liegt im Norden von Wales. Übrigens gilt auch hier das gleiche wie für den Brecon Beacons Nationalpark. Es wird nur noch der walisische Name Eryri verwendet.

Snowdonia Nationalpark

Wir verbringen hier drei Nächte. Das ist zwar der längste Aufenthalt an einem Campingplatz am Stück auf unserer gesamten Reise – für die Vielfalt der Gegend aber bei weitem nicht genug. Im Snowdonia Nationalpark könnte ich Wochen verbringen.

Was muss man gesehen haben? Ich will es gar nicht beschränken. Hier folgt lediglich eine Zusammenstellung der von uns besuchten und in Erinnerung gebliebenen Orte: Llyn Trawsfynydd, Mount Snowdon, Llyn Morwynion, das malerische Dorf Portmeirion und der Hafen von Borth-Y-Gest.

Am Llyn Trawsfynydd kann man sehr schön spazieren. Ihr lauft am Atomkraftwerk vorbei und habt einen schönen Blick auf Snowdonia.

Der Weg zum Mount Snowdon (leider nicht auf dem Foto) führt an einigen schönen Fotospots vorbei. Der Berg selbst lässt sich zwar aus dem Auto heraus bewundern, aber schlecht fotografieren.

Wir werden den Mount Snowdon nicht besteigen. Als wir vor 4 Jahren hier waren, sind wir einen ersten Teil der Strecke gelaufen. Es gibt verschiedene Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Am besten informiert ihr euch hierzu auf der Webseite des Snowdonia Nationalparks. Wie möchten Mount Snowdon aus dem Auto heraus bewundern und wählen daher die Route von Caeathro aus über die A4085 Richtung Pen-y-Pass. Wichtig ist, dass ihr über die A4085 anfahrt und nicht den direkten Weg über die A4086 wählt, sonst verpasst ihr die besten Perspektiven. Allerdings sind die Haltemöglichkeiten auf der Straße begrenzte und die Parkplätze teilweise zu voll, um anhalten zu können. Bei uns ist die Situation durch eine Wolkenwand erschwert.

Llyn Morwynion ist ein kleiner Bergsee. Hier kann man Angeln oder einfach nur verweilen. Am besten parkt ihr beim Cwm Cynfal Viewpoint.

Portmeirion sieht nach Italien aus ist aber ein kleines Dorf in Wales. Es wurde in 50 Jahren Bauzeit nach dem 1. Weltkrieg durch einen Architekten erschaffen.

Die kleinen Cafés am Hafen von Borth-Y-Gest laden zum Mittagessen ein. ganz in der Nähe befindet sich auch ein schöner (aber kleiner) Sandstrand.

Anglesey

Damit kommen wir auch schon zu unserem letzten Teil der Wales Reise: Anglesey. Anglesey ist eine kleine Insel im nordwestlichen Wales. Wer Anglesey besucht, der findet alte Kirchen und Leuchttürme malerisch an der Küste gelegen. Einige dieser Orte sind nur bei Ebbe zu Fuß zu erreichen.

Der Leuchtturm auf Holyhead – einer der bekanntesten Fotomotive in Anglesey.

Auf Anglesey haben wir den Strand Red Wharf in Pentraeth ausfindig gemacht. Ein wundervoller Ort, um mit den Hunden spazieren zu gehen oder im Pub einzukehren.

Leider ist es wie immer, die Zeit im Urlaub vergeht im Fluge. Auf unserer Rückfahrt nach Deutschland halten wir noch in der Nähe von Coventry und in Folkestone. Insgesamt legen wir 4.100 km zurück. Unser Grand California hat uns wie immer keinen einzigen Kilometer im Stich gelassen!

Unsere Wales Tour auf einen Blick

Unsere Reiseroute von Südengland bis nach Wales und wieder zurück.

Jeder Punkt auf der Karte markiert einen Campingplatz. Die genauen Plätze und weitere Details zur Route könnt ihr euch hier anzeigen lassen: Google Maps.

Wohnmobil Reise nach Wales mit Campingplätzen und Roadtrips