Wenn du vorhast, ein Leben on the road zu führen: Just Do It!
– Katharina und Andreas
Früh Morgens aufstehen und mit dem Surfbrett ein paar Wellen reiten… wenn der Strand sich langsam füllt, den Bus zum Homeoffice werden lassen… die Erlebnisse des Vortags in einem Blogpost zusammenfassen, Emails beantworten und Fotos bearbeiten… gegen frühen Abend sich nochmals auf das Surfbrett schwingen… und schließlich den Sonnenuntergang an einem einsamen Fleck am Strand genießen – Sieht so das perfekte Vanlife aus?
Wie auch immer man es sich vorstellt, Katharina und Andreas Leben mit und in ihrem Citroen Jumper ist sehr nahe an diesem Ideal. Beide sind leidenschaftliche Surfer und haben sich mit ihrem selbst ausgebauten Campervan einen Traum erfüllt. Sie können damit an nahezu jedem Ort der Welt ihrem Hobby nachgehen – ganz ohne auf fest gebuchte Flüge und touristische Hotels angewiesen zu sein. Lediglich die Laune und das Wetter beeinflussen ihre Reisepläne.
Katharina und Andreas erzählen uns im 1camper Interview, wie sie ihr Vanlife bewerkstelligen und wo wir mehr vom Busausbau, den Reisen und dem Surferalltag der beiden erfahren können. Viel Spaß beim Lesen!
Die Crew: Vollblut Surfer und Vanlifer
Katharina, Andreas, ihr wart bis Anfang 2018 zwei Jahre lang auf Tour. Erzählt mal ein bisschen, welche Ziele habt ihr angesteuert?
Ziel war es eigentlich “nur”, ein bisschen aus dem Alltag raus zu kommen bzw. mehr von der Welt zu sehen; den Horizont erweitern, mehr Surfen. Wir haben beide in Surfcamps gearbeitet – unabhängig voneinander und gemeinsam. In Nicaragua haben wir uns dann kennengelernt. Da waren wir beide jeweils bereits ein Jahr unterwegs. Auch danach reisten wir noch getrennt quer durch die Weltgeschichte.
Inzwischen habt ihr einen Citroen Jumper zum Camper umgebaut und betreibt nebenher den Blog mein-camperausbau.de, mit allerlei nützlichen Informationen zu eurem Projekt. Was war der Anlass für den DIY Bus?
Bereits in Nicaragua haben wir darüber gequatscht wie nice es wäre, einen Camper zu haben. Die Boards einfach einpacken zu können, direkt am Break schlafen und am Morgen als erster im Wasser zu sein. Als wir 2018 nach Österreich zurück kamen, “normale” Jobs hatten und das Meer fern war, wurde der Plan dann intensiviert und im September schließlich zur Realität. Wir wollten mobil sein, reisen und doch unser zu Hause mit dabei haben.
Wieso ausgerechnet ein Citroen Jumper? Hat das Fahrzeug gegenüber seinen Kastenwagen Konkurrenten von Mercedes und VW in euren Augen Vorteile für einen Camperumbau?
Wie man bereits herauslesen kann sind wir viel am Meer unterwegs. Der Jumper (so auch der Fiat Ducato und der Peugeot Boxer) ist vollverzinkt, was mit dem Salzwasser seine Vorteile gegenüber anderen Marken besitzt. Es hat uns einige Monate Recherche und viel hin und her überlegen gekostet. Als wir unseren Sunday dann online entdeckt hatten und der Zustand und der Preis genau dem entsprach was wir suchten, mussten wir einfach zuschlagen. Außerdem können wir quer schlafen bei einer Bettlänge von 184. Das war ebenfalls ein schlagendes Argument für uns.
Der Bus: ein Citroen Jumper zum Surfervan umgebaut
Beschreibt doch mal ein bisschen euren Umbau, wie ist die Raumaufteilung gestaltet?
Wir haben ein festes Bett, feste Sitzgelegenheiten und feste Küche verbaut. Andi hat sich bei unserem Grundriss einiges überlegt. Wichtig ist, sich gut zu überlegen, was man verstauen möchte und welchen Platz man so braucht. So war uns klar, dass wir unterwegs arbeiten müssen und haben daher zwei fixe Sitzflächen und einen ausziehbaren Tisch, der einfach unter dem Bett verschwindet, eingeplant. Auch die Küche ist praktisch und auf das Nötigste reduziert. Hinzu kommt, dass wir mit einigen Surfboards reisen. Zwei sind innen an der Decke befestigt. Deswegen gibt es auch nur auf einer Seite Hängeschränke. Es ergibt also alles Sinn so wie es ist.
Konntet ihr euren Camper bereits ausgiebig testen? Was gefällt euch, was würdet ihr gerne noch ändern?
Ja, konnten wir wahrhaftig. Schließlich lebten wir gut 10 Monaten on the road in unserem Camper. Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die wir im Sommer bei einem Zwischenstopp in Österreich ändern werden. Aber noch ist nichts fix entschieden. Einfach fleißig weiter unserem Blog oder Instagram folgen, dann werdet ihr das schon herausfinden 😉
Habt ihr irgendwelche Tipps für unsere Leser, die ihren Camperausbau noch vor sich haben? Was würdet ihr denjenigen mit auf den Weg geben?
Jede Menge! Auf unserem Blog schreiben wir regelmäßig – über den Umbau, unsere Reisen, Packlisten und über die Kosten für das Leben im Van. Grundsätzlich können wir aber auf jeden Fall sagen, wenn du vorhast ein Leben on the road zu führen, Just Do It!
Die Reisen: zwischen Vanlife und Alltag
Solche ein Projekt erfordert ja immer einen hohen Zeiteinsatz. Wie bewerkstelligt ihr das neben euren Jobs? Bleibt da überhaupt noch Zeit für das Reisen?
Den Bus haben wir in Vollzeit umgebaut. Deswegen ist er auch binnen 6 Wochen rasch fertig geworden. Das Reisen ist unser Leben. Natürlich müssen wir arbeiten. Das machen wir dann einfach nach dem Surfen oder dem Locationwechsel. Wir mögen es eher ruhig und sind nicht auf Attraktionen oder Sehenswürdigkeiten aus. Für uns ist es vielmehr ein Leben, dass wir so während des Reisens führen. Nur eben im Camper. So wie andere morgens ins Homeoffice gehen, machen wir das auch: ziehen unseren Tisch aus und beginnen zu arbeiten.
Habt ihr eigentlich eine Scheune oder Halle, die ihr für euren Umbau nutzen könnt?
Ja, wir sind sehr glücklich, da wir in Oberösterreich Andis Elternhaus bzw. die Scheune dort verwenden durften. Das war ideal! Die meiste Zeit haben wir aber draußen, unter freiem Himmel umgebaut.
Kommen wir mal zu euren Ausflügen mit dem umgebauten Jumper. Steht ihr lieber frei oder auf Campingplätzen? Was reizt euch mehr?
Wir stehen eigentlich immer frei. Das liegt auch daran, dass wir es lieber ruhig mögen. Abgelegen, nicht zu voll und weniger Menschen und Autos. Dabei möchten wir etwas sehr wichtiges unterstreichen: Mittlerweile stehen sehr viele Leute frei. Das heißt aber nicht, dass man seinen Dreck oder sein Klopapier einfach dort lassen kann. Es ist sehr sehr wichtig, dass wir Camper unseren Müll wieder mitnehmen und die Umwelt nicht verschmutzen. Es werden immer mehr Camper, die frei stehen. Deshalb gewinnt das Thema so an Bedeutung.
Habt ihr einen Tipp für einen besonders schönen Stellplatz für uns? Was macht diesen so besonders?
Es gibt sie noch, die richtig tollen Spots die nicht mega überfüllt sind. Wir arbeiten gerade an einem eBook in dem wir unsere Reise von Marokko über Portugal und Nord Spanien – immer der Küste entlang – zusammenfassen und einige richtig tolle Spots vorstellen. Mehr wollen wir noch nicht verraten.
Jetzt macht ihr es aber spannend 🙂 meldet euch gerne, wenn euer eBook fertig ist. Dann verlinken wir es hier. Was plant ihr denn noch so für Reisen in diesem Jahr?
Das ist noch nicht entschieden, wir nehmen immer das, was sich gut ergibt und anbietet. Es wird aber sicher wieder losgehen nach dem Sommer!
Das Interview führte Clemens von 1camper. Die Fotos wurden freundlicherweise bereitgestellt von Andreas Weiss. Schaut doch mal bei ihm vorbei 🙂