Viele Hundebesitzern stürzt die Urlaubsplanung Jahr um Jahr in ein Dilemma. Dem Wunsch, das treue vierbeinige Familienmitglied auch in der schönsten Zeit des Jahres um sich zu haben steht häufig die Sorge um die organisatorische Umsetzung dieses Wunsches entgegen. Vor allem für Camper ist ein Urlaub mit Hund gar nicht so einfach, wie es zunächst scheint. Es bedarf eine Menge Planung, um den Campingurlaub für Mensch und Hund zu einem erholsamen und schönen Erlebnis werden zu lassen.

Campen im Ausland: Der Hund muss eventuell draußen bleiben

Schon die Wahl des Urlaubsziels sollte mit Bedacht vorgenommen werden. Noch vor der Auswahl eines geeigneten Campingplatzes könnte die erste Hürde bereits das Reiseland werden. Für die Ein- aber auch Durchreise mit Hunden gibt es innerhalb der EU klare Regelungen.

Wer mal eben mit seinem Hund über die Grenze zu unseren holländischen Nachbarn möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Hund eine Mikrochip-Kennzeichnung und eine mindestens 21 Tage alte Tollwutimpfung haben muss. Zudem muss mit dem Hund ein EU-Heimtierausweis mitgeführt werden. Ist der Hund jünger als 15 Wochen, ist eine Einreise erst gar nicht gestattet.

Diese und weitere Bedingungen gibt es in vielen Ländern. Nicht selten ist auch die Durch- und Einreise bestimmter Rassen nicht erlaubt. Vor der Buchung sollten sich Hundebesitzer daher genau informieren, ob und unter welchen Bedingungen ihr vierbeiniger Freund mitreisen darf.

Die meines Erachtens beste Übersicht über Einreisebestimmungen für Hunde gibt es hier: Aktuelle Einreisebestimmungen mit Hund in Europa.

Sind Hunde wirklich willkommen?

Ist der Grenzverkehr geregelt folgt die Wahl des richtigen Campingplatzes. Eigentlich eine schöne Beschäftigung, wenn im Internet oder in den einschlägigen Katalogen die vielen möglichen Campingdomizile durchgeblättert werden können. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Wer mit Hund reist, dem kann die Suche nach einem Campingplatz aber noch arger quälen. Viele schöne Campingplätze erlauben leider keine Hunde. Und viele vermeintlich Hunde willkommen heißende Anbieter möchten eigentlich auch keine Hunde auf dem Platz sehen. Sie interessiert allenfalls ein weiteres Servicepiktogramm in ihrer Verkaufsunterlage.

Um solche Campingplätze von denen zu unterscheiden, auf dem sich der Hund wirklich wohl fühlt, ist aus der Ferne oft nicht leicht. Ein Indiz kann der Preis pro Hund sein. Wenn dieser annähernd so hoch ist wie die Gebühr für Kinder, dann kann man davon ausgehen, dass Hundebesitzer abgeschreckt werden sollen.

Weitere Hinweise auf die Tauglichkeit für Hunde sind die Verfügbarkeit und Größe von Hundewiesen und Hundestränden. Auch ein Blick in das Sortiment des Campingplatz-Kiosk kann Aufschluss geben. Wenn nicht einmal Hundefutter angeboten wird, ist es mit der Willkommenskultur für Hunde nicht weit her. Um sich vorab über die Hundetauglichkeit zu informieren, sollten sich Frauchen und Herrchen daher in den zahlreichen Camping- und Hundeforen im Internet austauschen.

Das richtige Maß an Bewegungsfreiheit finden

Um auch dem Hund stressfreie und erholsame Tage beim Campen bieten zu können, reichen Hundewiese und Hundestrand leider nicht aus. Ganz entscheidend ist, dass dem Hund ein Alltag eingerichtet wird, der dem von daheim sehr ähnlich kommt. Zu allererst muss ein Rückzugsort eingerichtet werden, der trocken, schattig und nicht zu zügig sein darf. Am besten mit der Decke oder dem Körbchen von zuhause eingerichtet. Das gibt dem Hund Geborgenheit und Sicherheit.

Problematisch kann die Sicherung des Hundes werden. Denn auch bei Campingplätzen, die Hunde willkommen heißen, gilt in der Regel Leinenpflicht. Da der Hund aber gerne sein neues Revier erkunden möchte, streift er unermüdlich auf der Campingparzelle umher und verknotet sich ein uns andere Mal um Tischbeinen, Anspannleinen oder Hecken. Zudem sollte es dem Hund nicht ermöglicht werden, auf die Nachbarparzellen zu streunern.

Dafür eigenen sich Auslaufleinen (Partnerlink): ein Haken wird wie ein Schraubenzieher in den Boden eingedreht und daran eine lange Leine befestigt. Der Hund muss ich dadurch in einem fest definierten Umkreis aufhalten, hat aber weiterhin ausreichend Bewegungsfreiheit.

Auslaufleine fürs Camping mit Hund

Auslaufleinen begrenzen den Bewegungsradius deines Hundes

Es bedarf also eine ausgiebige Planung, um den optimalen Ruheort für den Hund zu finden, der bequem ist und trotz Leine genügend Auslauf bietet. Tipp: Wenn möglich sollte eine Parzelle auf dem Campingplatz gewählt werden, die am Rand liegt. So können ggf. angrenzende, brachliegende Flächen oder Grünstreifen mit genutzt werden.

Drum Putze, wer sich ewig bindet

Wer mit seinem Hund einen Campingurlaub verbringt, sollte sich der räumlichen Enge bewusst sein. Bei schlechtem Wetter wird der Wohnwagen auch zum Rückzugsort für den vierbeinigen Freund. Und in der Nacht liegt er ebenfalls drinnen. Lang ausgestreckt auf der kaum vorhandenen Bodenfläche. Stehen dann noch ein Wasser- und ein Fressnapf im Caravan, bekommt man mitunter kein Bein mehr auf den Boden.

Neben diesem Platzproblem gibt es auch noch ein haariges Problem. Schon am zweiten Tag sammeln sich in den Ecken und Nischen des Wohnwagens große Haarbüschel. Es ist daher unerlässlich, mindestens einmal am Tag den Wohnwagen auszufegen.

Auch sollte dem Hund immer wieder das Fell ausgebürstet werden. Bei feuchtem Wetter wird der Reinigungsbedarf noch größer. Denn mit dem nassen Fell schleppt der Hund allerhand zusätzlichen Schmutz in den Caravan. Besen, Kehrblech und genügend feuchte Bodentücher sind beim Campen mit dem Hund unerlässlich. Und die Auswirkungen auf den Raumduft durch einen nassen Hund dürfte jeder Hundebesitzer kennen.

Mein Tipp: Mikrofaser Bademäntel speziell für Hunde (Partnerlink). Der Bademantel nimmt den Dreck aus dem Fell auf und verhindert, dass er sich im gesamten Wohnmobil verteilt. Auch darüber hinaus ist der Bademantel sehr nützlich: das Fell trocknet deutlich schneller.

Mikrofaser Bademantel für Hunde

Mikrofaser Bademantel für Hunde nehmen Dreck und Feuchtigkeit auf.

Bewährte Hausmannskost für den Vierbeiner

Viele Hunde haben einen empfindlichen Magen und können daher auf neues Hundefutter mit extremem Unwohlsein reagieren. Es ist daher wichtig vorab zu prüfen, ob es vor Ort das gewohnte Hundefutter zu kaufen gibt. Ist dies nicht gesichert, sollte ausreichend Futter von zuhause mitgenommen werde. Dass die schweren Dosen damit viel vom zulässigen Gesamtgewicht und verfügbaren Stauraum des Wohnwagens beanspruchen, muss in Kauf genommen werden.

Apropos Unwohlsein: Auch Hunde können im Urlaub erkranken oder sich verletzen. Es ist daher ratsam sich vor Reiseantritt darüber zu informieren, wo die nächste Tierarztpraxis ist.

Verzichten zum Wohle des Hundes

Last but not least sollten Camper mit Hund immer daran denken, dass sie sich für ihren vierbeinigen Reisebegleiter viel Zeit nehmen müssen. Die fremde Umgebung und die ungewohnten Geräusche und Düfte sind für den Hund zunächst erhebliche Stressfaktoren. Um die anfängliche Unruhe abzubauen, benötigt der Hund daher viel Zuwendung und Ablenkung. Zudem sollte er nicht zu oft und für zulange Zeit alleine gelassen werden.

Größere Ausflüge und Aktivitäten ohne Hund sind daher nicht umsetzbar. Dies bedeutet eine wesentliche Einschränkung für mögliche Urlaubstätigkeiten. Echten Hundeliebhabern dürft dies aber egal sein. Sie genießen in der Regel das Zusammensein mit ihrem Hund.

Fazit

Ein Campingurlab mit Hund kann ein ganz besonderes Erlebnis werden. Für die Hundebesitzer, wie auch für den Hund. Entscheidend sind dabei eine gute Vorbereitung, das notwendige Equipment und viel Zeit für gemeinsame Aktivitäten.