Du wolltest schon immer mal eine längere Reise im Wohnwagen unternehmen oder spielst sogar mit dem Gedanken, ein Nomadenleben zu führen? Dann solltest du dich in jedem Fall über die passende Energieversorgung im Camper informieren, um nicht dauerhaft auf Campingplätzen hausieren zu müssen, sondern da Halt zu machen, wo du möchtest.

In diesem Beitrag bringen wir dir die gängigsten Methoden zur Energieversorgung für Camper näher.

Energieversorgung durch Gas – Ist das überhaupt sicher?

„Gas“ allein bei diesem Wort wird vielen Menschen mulmig und man bekommt folgende Dinge an den Kopf geworfen:

  • „Gas ist doch leicht entzündlich!“
  • „Hast du keine Angst, dass dir der Camper um die Ohren fliegt?“
  • „Wie kann man nur Gas benutzen – es stinkt doch!“

Solche Sätze sind das Produkt zu vieler Hollywoodfilme gepaart mit einem Hauch Halbwissen.

Geheizt wird in den meisten Fällen mit Propan und natürlich ist es entzündlich, sonst würde es nicht funktionieren, damit zu kochen.

Aber: Propangas stinkt nicht. Das Gas ist in seinem (üblichen) gasförmigen Aggregatzustand farb- und geruchlos. Das bedeutet, dass man es problemlos benutzen kann und sich keine Sorgen darum machen muss, dass der ganze Wohnwagen riecht.

Zudem sind Gasflaschen mit einer speziellen Schmelzsicherung versehen. Diese lässt das Gas bei Bränden oder Unfällen ab, sodass es kontrolliert abbrennen kann und sich keine hochexplosiven Luftgemische bilden können.

Gas ist vergleichsweise günstig in der Anschaffung und sehr ergiebig. Um die Sicherheit braucht man sich auch keine Gedanken machen, vorausgesetzt, man hält sich an die Nutzungsvorschriften und lagert die Gasflaschen entsprechend.

Wichtig: Gasflaschen sollten vor Verrutschen, Kippen oder Umdrehungen geschützt und mit dem Fahrzeug verbunden werden. Auch das Nachfüllen der Flaschen sollte einem Fachmann überlassen werden, da es wichtig ist, genügend Platz in der Flasche zu lassen, sollte das Gas doch seinen Aggregatzustand ändern. Die Gasflaschen sollten regelmäßig auf ihre Tauglichkeit geprüft (Druckprüfung) und vor Sonneneinstrahlung und sonstigen Temperaturschwankungen geschützt werden.

Anschaffung einer Solaranlage – Lohnt es sich?

Wer es exklusiver beziehungsweise bequemer möchte, sollte sich eine Solaranlage anschaffen. Sie ist zwar mit hohen Anschaffungskosten verbunden, versorgt dich aber regelmäßig mit Strom. Das Tolle ist: Der erzeugte Strom kann in einer speziellen Batterie gespeichert und dadurch auch an düsteren Tagen verwendet werden.

Mit Solarstrom kannst du ebenso wie mit Gas folgende grundlegende Dinge tun:

  • Kochen
  • Wasser erwärmen
  • Heizen
  • Elektrogeräte (Kühlschrank, Laptop, Handy, …) verwenden

Sonne als Energieträger für Camper

Der große Vorteil gegenüber Gas ist, dass eine Solaranlage fest ist und selber Strom erzeugt, wohingegen Gas regelmäßig nachgekauft werden muss. Im Folgenden haben wir für dich eine kleine Zusammenfassung aus Vor- und Nachteilen vorbereitet:

Gas als Energiequelle Solaranlage als Energiequelle
+ ist günstig + unabhängige Stromerzeugung

+ sauberer Strom durch Solarenergie

+ vollkommen ungefährlich

 

– Muss nachgekauft werden

– Gefährlich bei falscher Lagerung und Benutzung

– teuer in der Anschaffung

– Stromproduktion schwankt

– zusätzlicher Dachaufbau für das Solarmodul

Mobile Solaranlagen für Wohnmobile

Ein großer Nachteil von Solaranlagen ist der Aufwand für die Installation. Solaranlagen werden in der Regel auf dem Dach des Campers montiert. Dafür muss das Dach aber mit einem Dachträger ausgestattet sein.

Mobile Solaranlagen schaffen hier Abhilfe. Sie werden nicht fest am Wohnmobil montiert, sondern sind transportierbar, teilweise sogar faltbar. Folge Arten von mobilen Solarmodulen gib es:

  • Solarkoffer
  • Faltbare Solaranlagen

Solarkoffer sind die herkömmliche Art der tragbaren Solaranlagen. Du kannst dir darunter tatsächlich einen Koffer vorstellen, der aufgeklappt werden muss, um die Solarmodule herauszuholen.

Mobile Solaranlagen haben den riesen Vorteil, dass du sie sehr einfach nach der Sonne ausrichten kannst, ohne den Camper zu bewegen, oder das Dach des Fahrzeugs besteigen zu müssen. Du kannst die Anlage theoretisch auch ein paar Meter weiter weg von deinem Camper platzieren, z.B. wenn dieser im Schatten steht.

Eine Weiterentwicklung der mobilen Solaranlage stellt die faltbare Version dar. Sie sind etwas praktischer als der Solarkoffer, da sie flexibler im Hinblick auf ihre Einsatzmöglichkeiten ist. Zum Beispiel kannst du sie auffalten und auf deine Windschutzscheibe legen. Damit erzeugst du dann nicht nur Strom, sondern schützt auch gleichzeitig deinen Camper vor eindringender Hitze durch die große Frontscheibe.

Solltest du dich für eine Solaranlage als Energiequelle für dein Wohnmobil entscheiden, dann würde ich in jedem Fall zu einer der beiden tragbaren Varianten greifen. Lange Zeit galt die faltbare Solaranlage als das Premiumprodukt und war dementsprechend teurer als ein Solarkoffer. Die Preisunterschiede sind inzwischen aber nur noch gering.

Entsprechende Produkte kannst du im Fachhandel oder bei Amazon erwerben (Partnerlinks):

Faltbare Solaranlage

Faltbare Solaranlage: Das „non plus ultra“ der tragbaren Solarmodule

Landstrom – die Alternative für den Notfall

Nehmen wir an, deine Gasflaschen sind leer und du hast im Moment keine Möglichkeit, neue zu besorgen oder deine eigenen nachfüllen zu lassen.

Ebenso kann es sein, dass sich die Sonne seit über einer Woche nicht blicken lassen hat, die Solaranlage keinen Strom erzeugen konnte und deine Batterie leer ist.

Natürlich hast du keine entsprechende Lichtmaschine, die durch etwas mehr Spritverbrauch Energie erzeugen könnte und auch sonst keine Möglichkeit, auf die Schnelle an Strom zu kommen.

Was machst du nun, damit dein Kühlschrank weiterarbeitet, es im Camper kuschelig warm bleibt und du die nächste Mahlzeit kochen kannst?

Richtig: Du fährst zu einem Campingplatz und bedienst dich des angebotenen Landstroms.

Natürlich ist diese Art der Energieversorgung auf Dauer teuer und schränkt dich ein, was die Stellplätze für deinen Wohnwagen angeht. Als temporäre Lösung ist Landstrom jedoch eine ganz gute Alternative.

Fazit: Welche Art der Energieversorgung ist für mich die Richtige?

Im Endeffekt gibt es unserer Meinung nach genau zwei Alternativen, die sich für die dauerhafte Stromversorgung eines Campers eignen: Gasflaschen oder ein Solarmodul.

Dabei hängt es von dir ab, wie viel Geld du in die entsprechende Energieversorgung investieren möchtest beziehungsweise kannst.

Die Verwendung einer Solaranlage ist zweifelsohne die bessere Alternative, da du selbst Strom erzeugst und diesen auch speichern kannst. Die Benutzung ist sicher, man muss nicht auf die richtige Lagerung achten und hat allgemein mehr Freiräume. Allerdings ist die Verwendung von Gas deutlich günstiger und bei sachgemäßem Gebrauch ebenso ungefährlich.