Camping mit dem Hund kann so schön sein. Er ist ein heiterer Begleiter bei der Erkundung neuer Orte, spendet Wärme im Bett (wenn er denn rein darf) und kann in kritischen Situationen für Abschreckung sorgen.

Reisen mit Hund stellt aber auch Ansprüche an das Fahrzeug und seine Einrichtung. Zwar ist der Hund meistens weniger anspruchsvoll als sein Herrchen oder Frauchen, ganz außer Acht lassen sollte man seine tierischen Bedürfnisse aber nicht. Sonst wird der Urlaub auch den menschlichen Begleitern wenig Freude bereiten.

Idealerweise überlegt man sich bereits vor dem Kauf eines Campermobils, ob Hunde in dem Fahrzeug ihren Platz finden müssen. Ich selbst bin Herrchen von zwei Bulldoggen, die immer und überall hin mitgenommen werden möchten. Einen Camping Ausflug ohne meine Hunde könnte ich mir nicht vorstellen.

Darauf würde ich achten:

Niedrige Einstiegshöhe

Wer Hunde in seinem Camper mitnehmen möchte, der sollte sich Gedanken über den Zugang machen. Dachzelt Camping ist damit fast ausgeschlossen. Ohne menschliche Unterstützung kommt der Hund nämlich nicht hoch. Eine Rampe erscheint mir nicht praktisch und nimmt viel Platz weg.

Bei Wohnwagen besteht das Problem nicht. Der Einstig ist nicht wirklich hoch, da sich zwischen dem Fußboden des Anhängers und der Fahrbahn wenig Platz befindet.

Wohnmobile dagegen haben bedingt durch ihre Bauart einen höheren Einstig. Zwischen Fahrbahn und Boden muss nämlich noch allerlei Mechanik Platz finden. Wer Hunde mitnehmen möchte, die aufgrund ihres Alters oder Größe nur schwer steilere Treppen bewältigen können, kann sich mit einer Einstiegsrampe aushelfen.

Solch eine Rampe lässt sich auch ohne große Vorerfahrung leicht selbst bauen. Als Konstruktionsmaterial würde ich Siebdruckplatten wählen. Das Material ist sehr stabil und wasserfest. Die Oberseite sollte mit Antirutschstreifen versehen werden. Alternativ: Teppichboden.

Isolierung von Fußböden und Wänden

Die wenigsten Hunde dürfen im Bett ihrer Herrchen oder Frauchen schlafen. Sie haben meistens einen eigenen Bereich liebevoll hergerichtet mit Hundebett oder -korb.

Die Nähe zu Boden und Wänden kann im Winter unangenehm werden. Viele Camper sind aus Gewichts- und Platzgründen nur mäßig isoliert. Die Kälte erreicht zuerst die Hunde, dann den Menschen. Von unten bietet ein normales Hundebett keinen ausreichenden Kälteschutz.

Hund warm haltenSelbst ausreichendes Heizen reicht nicht aus, um die Kältebrücke zwischen Fußboden und Hundebett zu schließen. Zumal die meisten Menschen zu viel Wärme nachts als unangenehm und schlaf-mindernd empfinden.

Es gibt in meinen Augen 3 sinnvolle Möglichkeiten, das Problem zu beseitigen:

  1. Hundebett höher legen, z.B. durch eine Holzkonstruktion. Wichtig ist, dass zwischen Bett und Boden ausreichend Luft zirkulieren kann. Die Konstruktion sollte außerdem nicht direkt an eine Seitenwand angrenzen, sonst entsteht an dieser Stelle die nächste Kältebrücke.
  2. Thermo Hundedecke kaufen. Entsprechende Produkte kosten ab 25 EUR aufwärts. Bitte spare hier nicht am letzten Euro. Die billigen Produkte taugen nichts. Thermodecken sind speziell für den Outdoor Einsatz entwickelt worden und hundertfach bewährt z.B. als Liegeplatz auf kalten Terrassenböden. Ideal für Wintertage im Wohnmobil oder Wohnwagen.
  3. Boden und Wände isolieren. Das ist wohl die aufwändigste aller Optionen. Wer sein Reisefahrzeug allerdings ohnehin selbst ausbaut, sollte sich das genau überlegen. Ich würde nicht die kompletten Flächen im gleichen Ausmaß isolieren. Der Wohnbereich bzw. der Bereich, in dem sich der Hund hauptsächlich aufhält, könnte gesondert gegen Kältebrücken abgedichtet werden.

Waschmöglichkeiten

Ich habe noch keinen Hund erlebt, der sauber von einem Herbst- oder Winterspaziergang zurückkehrt ist. Wischen und Auskehren behebt nur die Symptome, während der Hund mit weiterhin dreckigem Fell oder Pfoten seine Tapsen hinterlässt.

Hund unter der DuscheEine Außendusche kann daher Wunder bewirken. Ein kurzes Abspritzen der Pfoten nach jedem Spaziergang oder auch das Auswaschen des Fells erhöhen die Sauberkeit im Camper signifikant. So wie ich meine Hunde kenne, sollte das Wasser allerdings besser beheizbar sein. Nur so wird die Dusche nicht zu einem Kampf, bei dem ich alle Hände und Füße einsetzen muss, um den Hund still zu halten.

Sollte eine Außenduschen baulich nicht möglich sein, kann ich Microfasertücher empfehlen. Sie saugen Feuchtigkeit sehr schnell auf und nehmen auch Dreck aus dem Fell mit auf. Für eine perfekte Endreinigung der Pfoten eignen sich Babytücher. Sie sind hautverträglich und entfernen die letzten Reste Schlamm.

Sicherheit während der Fahrt

Die Unterbringung der Hunde während man mit Kind und Kegel den Urlaubsort ansteuert ist immer ein großes Thema. Die meisten Wohnmobile sind nicht für diesen Anwendungsfall gebaut. Ein Tier kann zwar als Ladung in einem vom Fahrgastraum abgetrennten Bereich untergebracht werden. Das kann auch der Innenbereich des Wohnmobils sein. Doch das würde ich in keinem Fall ohne Weiteres empfehlen.

Hund in einer BoxBei einem Aufprall oder starken Bremsen kann der Hund große Flugkräfte entwickeln. Im schlimmsten Fall endet der Vorfall tödlich. Wichtig ist daher, dass der Hund entweder angeschnallt ist, oder sich in einer Hundebox befindet.

Die Umsetzung wird schwierig. In vielen Wohnmobilen sind nur zwei Sitzplätze vorhanden oder, wenn mehr, belegt durch die eigenen Kinder. Eine Hundebox will man in den ohnehin schon kleinen Innenbereich nicht auch noch unterbringen.

Nicht ohne Grund haben sich daher Wohnmobilhersteller etabliert, die Fahrzeuge speziell für Hundebesitzer bauen. Einer von ihnen ist die Firma Fellnasenmobil.

In den Hundewohnnmobilen sind die Boxen so verbaut, dass sie von Innen und Außen erreicht werden können. Der Platz dafür befindet sich in der Regel unter dem Bett im hinteren Bereich des Mobils.

Beim Eigenbau eines Campers würde ich die Unterbringung des Hundes ebenfalls auf diese Weise lösen. Allerdings erscheint mir der Zugang von Außen als nicht wirklich notwendig, solange man Waschmöglichkeiten für den Hund hat, bevor er den Innenraum betritt. Ich würde mich außerdem sicherer fühlen, wenn niemand von Außen an meinen Hund herankommt. Türen kann man schließlich leicht aufbrechen.

Bist du mit Hunden unterwegs und magst deine Erfahrungen schildern? Melde dich gerne bei mir oder hinterlasse einen Kommentar.